Sonntag, 30. August 2015

Harpstedt mit Museumsbahn















Harpstedt entstand im 13. Jahrhundert an einer burgähnlichen Anlage des Grafen von Neubruchhausen. 1384 kauften die Grafen von Hoya die Grafschaft Neubruchhausen. Die Burg Harpstedt verpfändeten die Grafen von Hoya im Jahre 1439 dem Grafen Nicolaus von Oldenburg. Sein Sohn, Moritz von Delmenhorst nahm auf der Burg Harpstedt seinen Sitz. 1482 wurde Harpstedt vom Bischof von Münster im Kampf gegen den Grafen von Oldenburg erobert und blieb bis 1547 beim Bistum Münster.  Dann riß es Graf Anton von Oldenburg als Verbündeter Kaiser Karls V. an sich. Da die Welfen Lehnsherren der Grafschaft Bruchhausen waren, fiel Harpstedt mit dem Aussterben der Grafen von Oldenburg 1667 an das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (Celle). Die Burg Harpstedt wurde 1740 abgerissen und durch ein großes Amtshaus (Schloß) ersetzt. 1859 wurde das königlich hannoversche Amt Harpstedt an das Amt Freudenberg (bei Bassum) angeschlossen, das Amtshaus in Harpstedt diente fortan zunächst als Schule, ab 1947 als Gemeindeverwaltung. Heute hat der Flecken Harpstedt ca. 4600 Einwohner (Samtgemeinde) und gehört zum Landkreis Oldenburg. 

Die drei Fotos ganz oben zeigen das Schloß Harpstedt (Amtshaus), das erste Bild unterhalb dieses Textblocks die gegenüber dem Schloß liegende ehemalige Wassermühle. Sie wurde 1712 anstelle einer älteren erbaut und 1843 erweitert. Ab 1907 war sie mit Turbinentechnik ausgestattet und diente  der Stromerzeugung. Die Mühle war bis 1962 in Betrieb und wurde später zu einem Hotel umgebaut. 

Es folgen 6 Bilder von der Museumseisenbahn Harpstedt, die dort eine große Attraktion ist, jedoch nur an ganz wenigen Betriebstagen im Jahr fährt. Sie nutzt die im Jahre 1912 eröffnete Privatbahnstrecke nach Delmenhorst der "Kleinbahn Delmenhorst-Harpstedt". Die 1955 gebaute Dampflok wurde zunächst im Ruhrgebiet als Industrie- und Zechenlokomotive eingesetzt. 1987 kam die Lok an die Fränkische Museumseisenbahn und 1999 schließlich an die Museumseisenbahn Harpstedt.  








































Sonntag, 23. August 2015

Altbruchhausen und zwei Mühlen














Bruchhausen (ab dem 14. Jahrhundert zur Unterscheidung von Neubruchhausen auch "Altbruchhausen" genannt) entstand im 12. Jahrhundert als Sitz der Grafen von Bruchhausen, die jedoch bereits 1220 ausstarben. Die von Bremen zu Lehen gehende Grafschaft kam dann an den Grafen Heinrich aus der Wildeshauser Linie der Grafen von Oldenburg. Nach Heinrichs Tod im Jahre 1234 verwalteten seine beiden Söhne die Grafschaft Bruchhausen zunächst gemeinsam, teilten dann aber 1259 die Grafschaft in Altbruchhausen und Neubruchhausen auf (siehe auch unter Neubruchhausen). Nach dem Aussterben der Altbruchhauser Grafen im Jahre 1326 gelangte Altbruchhausen durch Kauf an die Grafschaft Hoya. 1384 wurde auch die Grafschaft Neubruchhausen von Hoya gekauft. Die Witwe des vorletzten Grafen von Hoya, Katharina, die in Altbruchhausen wohnte, ließ die dortige Burg zum Schloß ausbauen. Mit dem Aussterben der Grafen von Hoya kam die Grafschaft an die Welfen. Nach der Zerstörung des Schlosses Altbruchhausen im 30-jährigen Krieg baute es Herzog Christian Ludwig zu Celle 1658 als Jagdschloß wieder auf. Auch Herzog Georg Wilhelm zu Celle weilte hier oft zur Jagd. Mitte des 18. Jahrhundert wurde dem Amt Altbruchhausen das Amt Neubruchhausen angeschlossen.  Entsprechend riß man 1775 das Jagdschloß ab und errichtete an seiner Stelle das große, massive, heute noch vorhandene Amtshaus. Dieses Amtshaus zeigen die ersten drei Bilder oben. Es ist heute privatisiert, weshalb man die Rückseite nicht besichtigen kann. Das dritte Foto zeigt die Rückseite, wie man sie von einem öffentlichen Pfad aus durch das Gestrüpp des völlig verwilderten ehemaligen Parks sehen kann. Das Amt Altbruchhausen wurde 1885 aufgelöst und dem preußischen Kreis Syke angegliedert.

Angrenzend an den Flecken Altbruchhausen entstand die Kolonie Mohr. Sie erhielt ebenfalls Fleckensrechte. Die beiden Flecken Mohr und Altbruchhausen wurden 1870 zu Bruchhausen vereint. Südlich Bruchhausen befindet sich der Flecken Vilsen. Er wurde als abhängig vom Kloster Heiligenberg erstmals 1227 urkundlich erwähnt. Die beiden Orte wurden 1929 zum Flecken Bruchhausen-Vilsen vereint. Er gehört heute zum Landkreis Diepholz und hat ca. 7200 Einwohner. Fotos vom Ortsinnern Bruchhausens habe ich nicht gemacht, weil dort der Autoverkehr unerträglich ist. 

Etwa 2 km südlich von Bruchhausen-Vilsen befindet sich die Wallanlage "Heiligenberg" einer frühmittelalterlichen Burg aus dem 9. oder 10. Jahrhundert. 1217 übertrug Graf Gebhard von Wernigerode bevor er auf Kreuzzug ging seinen hier liegenden Besitz dem Praemonstratenser-Orden zur Einrichtung einer Abtei. Die Vogtei des Klosters erwarben später die Grafen von Hoya. Diese hoben das Kloster mit der Reformation auf, wandelten es in ein Domängut um und verpfändeten dieses 1543. Die Klostergebäude verfielen und wurden schließlich abgetragen. Die Steine wurden teils zum Aufbau des Schlosses in Altbruchhausen verwendet. 1794 verwandelten die Welfen das Domängut (Vorwerk) in ein Forsthaus. Heute ist nur noch die Wassermühle des Klosters vorhanden. Sie wird als Gastronomie und Kunstgalerie genutzt. Diese zeigen die ersten vier Bilder unterhalb dieses Textblocks. Anstelle des ehemaligen Domängutes baute man in den 2000er Jahren neue, zwar recht schmucke, aber unauthentisch wirkende Fachwerkhäuser. Eines davon heißt wieder "Forsthaus" und ist ein modernes Hotelrestaurant. Dieses zeigt das fünfte Bild unterhalb dieses Textblocks.     

   

 
























Etwa 1 km bachabwärts befindet sich eine weitere erhalten gebliebene Wassermühle, die sogenannte Bruchmühle. Auch sie gehörte ursprünglich dem Kloster Heiligenberg. Seit 1868 ist die Mühle in Privatbesitz.



















Donnerstag, 13. August 2015

Sail 2015 Bremerhaven

























Die "Sail" ist eine Großveranstaltung in Bremerhaven, die seit 1986 alle paar Jahre stattfindet. Bei ihr versammeln sich zahlreiche Großsegler aus aller Welt. Man nennt die Veranstaltung deshalb auch "Windjammerparade". Zur "Sail 2015" wurden über 200 Segelschiffe und 1 Million Besucher erwartet.