Sonntag, 22. Juli 2018

Bad Essen















Der Kirchort Essen im Bistum Osnabrück wird im Jahre 1075 erstmals urkundlich erwähnt. Um die Region vor dem Bistum Minden und der Grafschaft Ravensberg zu schützen, ließ der Bischof von Osnabrück im Jahre 1309 in unmitelbarer Nähe Essens bei dem kleinen Dorf Wittlage die Burg Wittlage errichten.  Die Burg wurde 1716 unter dem protestantischen Fürstbischof Ernst August II. Sitz des Fürstbischöflich Osnabrückschen Amtes Wittlage. Das unmittelbar benachbarte, sehr viel größere Essen wurde hingegen nie ein Verwaltungsort. Das Fürstbistum Osnabrück kam 1803 an das Kurfürstentum Hannover, und 1815 an das Königreich Hannover. Dieses wiederum nach dessen Annexion 1866 an Preußen. Die Preußen wandelten 1885 das Amt Wittlage zum Landkreis Wittlage um. 1972 wurde der Landkreis Wittlage dem Landkreis Osnabrück angeschlossen und das Dorf Wittlage im selben Jahr nach Bad Essen eingemeindet.  In der Gemeinde Bad Essen liegen auch die beiden prachtvollen Schlösser Ippenburg und Hünnefeld von Angehörigen des ehemaligen Osnabrücker Dienstadels. Essen wurde im Jahre 1902 ein Kurort und durfte sich fortan "Bad Essen" nennen.  Heute umfaßt die Samtgemeinde Bad Essen 17 Ortsteile und hat insgesamt rund 15.400 Einwohner. 

Trotz der touristischen Bedeutung von Bad Essen ist die veröffentlichte Quellenlage im Internet sehr schlecht. Sowohl auf der Seite des Ortes, als auch auf Wikipedia bleiben folgende wichtigen Fragen offen: Warum gibt es in Bad Essen so viele große, repräsentative Ackerbürger- und andere Fachwerkhäuser, die auf eine gewisse Wohlhabenheit in der Vergangenheit schließen lassen? Hatte der Ort Fleckens- oder Stadtrecht? Wenn ja, seit wann und warum, und wie kam es dazu? Warum wurde nicht Bad Essen Verwaltungsort des Amtes, sondern das benachbarte, winzig kleine Wittlage?