Mittwoch, 26. Dezember 2012

Eibia GmbH Anlage Weser Forts.
















Diese Seite ist die Fortsetzung meines Eintrags über die "Anlage Weser" bei Barme vom Dezember 2009.  Zum besseren Verständnis empfehle ich, zuerst die erste Folge zu lesen.

Das Bild ganz oben auf dieser Seite zeigt eine Gedenktafel, die am Beginn der schmalen Zufahrtstraße (Durchfahrt für Fahrzeuge verboten) zur "Anlage Weser" angebracht ist. Sie liegt direkt gegenüber dem Heisenhof, der auf den drei darunter stehenden Bildern zu sehen ist. Der Heisenhof ist ein ehemaliges Rittergut, das auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Ab 1686 gehörte es der Familie von Ramdohr, die Ende des 18. Jahrhunderts das auf dem Foto abgebildete Fachwerk-Herrenhaus erbauen ließ. 1839 kaufte das Königreich Hannover den Hof und machte ihn zum Domaingut. Im preußisch-deutschen Kaiserreich gelangte es 1891 wieder in Privatbesitz, ab 1898 in den der Familie Heise (daher die Bezeichnung "Heisenhof"). Heise ließ um 1900 das auf dem Foto darunter zu sehende neue Herrenhaus in Stil eines schlichten, an die Weserrenaissance angelehnten Historismus erbauen. In den 1930er Jahren verkauften die Heises das Gut der "Montan GmbH", die es der "Eibia GmbH" als Teil der gegenüber liegenden Pulverfabrik "Anlage Weser" überließ. Die Eibia nutzte das Gut als Verwaltungsgebäude der Pulverfabrik. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die staatliche "Industrieverwaltungsgesellschaft" (IVG) die gesamte Anlage einschließlich dem Heisenhof. Die IVG verpachtete das Eibia-Gelände einschließlich dem Hof an die Bundeswehr, die auf weiten Teilen der "Anlage Weser" die Niedersachsenkaserne, und auf dem Heisenhof die Standortverwaltung einrichtete. Ein Teil des alten Herrenhauses wurde zu einem pompösen Offiziers-Casino umfunktioniert. Rechts daneben entstand ein Neubau, vermutlich für die Standortverwaltung. Nach der Wende zog die Bundeswehr aus Barme vollständig ab, die Niedersachsenkaserne wurde 2003 endgültig geschlossen. Der Heisenhof stand noch einige Jahre leer, wurde dann von der IVG an privat versteigert. Heute steht der Hof wieder leer, befindet sich aber weiterhin in Privatbesitz, weshalb das Grundstück nicht betreten werden darf. Man kann die Gebäude nur - wie auf den Fotos - von der vorbeiführenden Bundesstraße aus betrachten. Da im Jahre 2006 der Denkmalschutz der Gebäude aufgehoben worden ist, ist ein Abriß nicht mehr auszuschließen.

Die folgenden zwei Bilder unter diesem Textblock zeigen zwei Betriebsbauten der "Eibia GmbH Anlage Weser" kurz vor ihrem Abriß.  










Die folgende Bildreihe dokumentiert Reste der sehr großen Niedersachsenkaserne in Barme (zeitweise mit bis zu 4000 Soldaten belegt), die Teil des ehemaligen Eibia-Geländes ist. Die Kaserne wurde kürzlich zum Gewerbegebiet umgewidmet, alles befindet sich im Abriß. Riesige Schutt- und Trümmerhalden prägen das Bild. Bald wird die Kaserne für immer rest- und fast spurlos verschwunden sein, und mit ihr teils auch historische Bauten der Eibia, beipielsweise das auf dem dritten Foto abgebildete große Haus mit abgerundetem Flachdach, bei dem es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein ehemaliges Produktionsgebäude der Eibia handelt, das von der Bundeswehr verändert und zweckentfremdet wurde. Die weiteren Bilder zeigen Eindrücke von verschiedenen, im Abbruch befindlichen Fahrzeughallen und Unterkunftsgebäuden der Niedersachsenkaserne.
























































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