Sonntag, 10. Februar 2013
Wassermühle Hunteburg
Die Wassermühle in Hunteburg (Ldkrs. Osnabrück) nahe dem Dümmer See geht auf eine Kornmühle aus dem Jahre 1730 zurück. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde auf der gegenüber liegenden Seite der Hunte zusätzlich eine Ölmühle errichtet. 1848 ließ der damalige Mühlenbesitzer Christian Gottlieb Bruhne eine Dampfmaschine installieren, um von der Wasserkraft und damit vom Wasserstand der Hunte nicht vollständig abhängig zu sein. Vermutlich stammen die heute erhaltenen Mühlengebäude und der markante, weithin sichtbare Schornstein der Dampfmaschine, aus jener Zeit. Schon bald diente die Kornmühle auch als Sägemühle. Die Sägemühle wird erstmals 1883 erwähnt. Eine weitere Modernisierung erfolgte im Jahre 1910 mit dem Bau einer Wasserturbine, welche die bisherigen Mühlräder ersetzte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Korn- und die Ölmühle an Bedeutung. Die Ölmühle wurde 1957 abgerissen, die heute noch stehende Korn- und Sägemühle diente nur noch der Holzverarbeitung. Heute ist die auffällige, mittlerweile ungenutzte Mühle eine interessante Sehenswürdigkeit.
Mehr über Hunteburg siehe hier. Direkt an Hunteburg schließt sich das kleine Dorf Meyerhöfen an. Dort befindet sich etwas abseits ein Gräberfeld mit Gedenkstätte, die auf Wegweisern als "Kriegsgräberstätte" ausgeschildert ist. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, daß hier Opfer des Nazi-Regimes aus verschiedenen europäischen Ländern, überwiegend aus der Sowjetunion liegen. Lange Zeit waren die Hintergründe der Öffentlichkeit kaum bekannt. Mittlerweile wurde eine Hinweistafel installiert, auf der erwähnt ist, daß es sich um zu Tode gebrachte Zwangsarbeiter handelt. Die Namen der Opfer sind - soweit bekannt - alle erwähnt, jedoch nicht, wo die Zwangsarbeiter eingesetzt worden waren und wie und unter welchen Bedingungen sie verstorben sind. Etwa 100 der Toten sind gänzlich unbekannt. Erst eine weitere Internet-Recherche ergab, daß hier etwa 500 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen begraben liegen, die von verschiedenen Orten des Osnabrücker Landes nach hier umgebettet wurden. Der Friedhof war bereits in den 1940er Jahren "Ausländerfriedhof", die Hauptbelegung fand durch Umbettungen jedoch erst in den 1950er Jahren statt.
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