Nienburg/Weser wird erstmals im 11. Jahrhundert als Ort einer Grafenburg erwähnt. Die Grafschaft Nienburg wechselte um 1215 von den Grafen von Roden auf Heinrich I. von Hoya. Nach der Teilung der Grafschaft Hoya in eine Nieder- und eine Obergrafschaft wurde Nienburg im Jahre 1345 die Residenz der Obergrafschaft Hoya. Der einzige noch heute erhaltene Rest der alten Grafenburg ist der Schloßturm. Nach dem Aussterben der Grafen von Hoya im Jahre 1582 fiel die Grafschaft an die Welfen. Nienburg wurde damit Sitz des herzoglichen, später kurfürstlichen, dann königlich-hannoverschen Amt Nienburg. Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Tradition Nienburgs als Garnisonsstadt begründet, indem die Stadt unter Herzog Erich von Calenberg als Festung ausgebaut, und diese unter Herzog Christian Ludwig zu Braunschweig-Lüneburg weiter verstärkt wurde. Die Festung kapitulierte 1757 und 1803 vor den Franzosen und wurde von diesen 1808 geschleift. Durch die sehr günstige Lage an der Weser und im Schnittpunkt der Mindener Heerstraße mit mehreren Nebenstraßen bildete sich ein relativ wohlhabendes Bürgertum, von dem noch heute zahlreiche Kaufmannshäuser und das große Renaissance-Rathaus zeugen. Mit der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Nienburg auch eine Industriestadt. Wichtigster Industriebetrieb wurde die 1891 gegründete Glashütte. Die Tradition als Garnisonsstadt erreichte nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkt: In die in der NS-Zeit erbaute Mudra-Kaserne zog das britische "21st Engeneer Regiment", in die 1957 errichtete Clausewitz-Kaserne Teile der "Panzerbrigade 3" und des "1. Artillerie-Regiments" der Bundeswehr ein. Daneben war Nienburg Sitz eines Kreiswehr-Ersatzamtes. Nach der Wende zogen in den 1990er Jahren alle alten Garnisonen ab. Die Mudra-Kaserne wurde weitestgehend abgerissen. Heute sind in der Clausewitz-Kaserne Nienburg nur noch das "Bataillon Elektronische Kampfführung 912" und das CIMIC-Zentrum (zivil-militärische Zusammenarbeit) stationiert. Nienburg hat heute rund 31.900 Einwohner und ist Sitz des Landkreises Nienburg/Weser.
Das Foto ganz oben zeigt den Schloßturm, der Rest der alten Grafenburg, die beiden Bilder darunter das Altstadt-Panorama an der Weser. Darunter folgt ein Bild vom Hof des letzten Weser-Fischers, gefolgt vom Bild einer der Gassen, die vom Weserufer in die Innenstadt führen.
Auch das erste Bild unterhalb dieses Textblockes entstand im Bereich des Weserufers. Es zeigt romantische Hinterhöfe, im Hintergrund die gotische St.Martinikirche (15. Jahrh., Turm im 19. Jahrh. überbaut) und das Türmchen des Rathauses (16. Jahrh., Türmchen 18. Jahrh.). Es folgen zwei Bilder vom Amtshaus des Königlich Hannoverschen Amt Nienburg (Mitte 19. Jahrh.). Darunter folgt eine Reihe mit Impressionen aus der Altstadt.
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