Hunteburg ist eigentlich kein "besonderer" Ort, aber für Besucher und Freunde der Dümmerniederung und des nördlichen Osnabrücker Landes lohnt sich ein Besuch durchaus. Hunteburg entstand um die 1324 unter Bischof Gottfried von Osnabrück errichtete gleichnamige Wasserburg. Sie diente der Sicherung des Bistums Osnabrück gegen das Bistum Minden und die Grafschaft Diepholz. Von der Hunteburg aus ging die Schifffahrt über die Hunte bis nach Friesland und Bremen. Der Osnabrücker Salzschiffer brachte bis hier seine Fracht aus Lüneburg. Von all dem ist heute aber keine Spur mehr vorhanden. Im 15. Jahrhundert verlor die Hunteburg an Bedeutung, verfiel, und wurde 1618 schließlich abgerissen. Der Ort Hunteburg hatte aber weiterhin Bedeutung als Sitz des gleichnamigen Amtes. Das heute noch erhaltene, kleine Amtshaus wurde 1725 an der Stelle der alten Burg erbaut. Das Amt Hunteburg bestand bis 1802, und wurde dann an das Amt Wittlage angeschlossen. Das erste Foto ganz oben zeigt das ehemalige Amtshaus. Heute gehört Hunteburg zum Landkreis Osnabrück und hat 3900 Einwohner.
Auf dem zweiten Foto von oben ist die im Jahre 1815 mit klassizistischen Stilelementen erbaute evangelische Kirche abgebildet. Die beiden Bilder darunter zeigen die katholische Kirche. Ihr alter, aus Sandstein bestehender, romanisch anmutende Teil entstand 1668 an Stelle einer älteren, im 30-jährigen Krieg zerstörten Kirche. Der neuere, etwas barock wirkende, quer angebaute Teil der Kirche wurde erst 1950 erbaut.
Das erste Bild unterhalb dieses Textblocks zeigt noch einmal den neuen Teil der katholischen Kirche. Es folgt ein Foto von den Resten des Bahnhofs. Hunteburg liegt an der nördlich Bohmte stillgelegten ehemaligen Wittlager Kreisbahn (Strecke Holzhausen/Heddinghausen-Bohmte-Schwegermoor, bis 1963 durchgehend bis Damme). Das Empfangsgebäude wurde abgerissen, vorhanden sind nur noch Nebengebäude des landwirtschaftlichen Güterverkehrs. Die Bahnstrecke ist nicht entwidmet und somit noch reaktivierbar. Darunter folgen zwei Fotos von einer leer stehenden, alten Villa mit Ladengeschäft (vermutlich aus den 1920er Jahren) in der Nähe der Wassermühle. Über die Wassermühle Hunteburg und die Gedenkstätte Meyerhöfen habe ich unter "Februar 2013" einen separaten Eintrag gemacht (siehe hier).
Die folgenden zwei Bilder entstanden am Gut Streithorst. Das Gut geht auf einen gleichnamigen Rittersitz zurück, der 1304 erstmals erwähnt wird. 1862 wurde das Burghaus abgerissen und 1864 ein neues Herrenhaus errichtet, das 1992 abbrannte. Das heutige Herrenhaus ist vermutlich ein ehemaliges Nebengebäude. 1656 kaufte Clamor Eberhard zu Hünnefeld (eine Seitenlinie der von dem Bussche, einer der bedeutendsten Familien des Osnabrücker Beamtenadels) das Rittergut. Später war das Gut zeitweise in anderem Besitz, kam aber 2004 durch Kauf wieder an die Hünnefelder Linie. Das Foto ganz unten zeigt ein weiteres Nebengebäude des Gutes. Die Sandsteinbauweise ist typisch für das nördliche Osnabrücker Land.
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