Der Burgflecken Stolzenau liegt etwa 20 km südlich von Nienburg am westlichen Weserufer. Er entstand nach 1345 um die von den Grafen von Hoya an der Weser errichtete Grenzburg gegen das Bistum Minden. Der Ort Stolzenau wird 1370 erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum Tod des letzten Grafen im Jahre 1582 war Stolzenau eine Teilgrafschaft der Grafschaft Hoya für nicht regierende Grafen. Danach fiel sie entsprechend der Lehensverträge an die Welfen (Herzogtum Braunschweig-Lüneburg). Stolzenau blieb weiterhin Sitz des gleichnamigen hannoverschen Amtes, und ab 1884 Sitz des preußischen Landkreises Stolzenau. Dieser wurde später an den Landkreis Nienburg angegliedert. Heute hat Stolzenau rund 7500 Einwohner (Samtgemeinde Mittelweser).
Das erste Bild ganz oben entstand auf der Stolzenauer Weserbrücke mit Blickrichtung Süden, also in Richtung ehemaligen "Feindeslandes" (Bistum Minden, heute Landkreis Minden, NRW). Der Bergzug ganz im Hintergrund ist das Wiehen- bzw. Wesergebirge. Dort geht die norddeutsche Tiefebene in das Weserbergland über. Das zweite Bild entstand am Schiffsanleger mit Blick in den Ortseingang. Rechts sind die beiden alten Hafen-Gaststätten zu sehen, die auf dem dritten Bild von vorne abgebildet sind. Ein Ortspanorama ("Skyline") wie in Nienburg hat man an der Weser in Stolzenau leider nicht, weil dort der Bereich mit großen Camping- und Wohnmobilstellplätzen verhundst ist.
Das erste Bild unterhalb dieses Textblocks zeigt den Amtshof, der sich schräg gegenüber den beiden Hafen-Gaststätten befindet. Das Gebäude vorne links ist ein erhalten gebliebenes Wirtschaftsgebäude, das dahinter das Amtsgericht. Das Fachwerk-Amtshaus befindet sich zwischen den beiden Bauten etwas zurückgesetzt. Der Amtshof wurde im 18. Jahrhundert unter der Regierung der Kurfürsten von Hannover errichtet. Später wurde er Wohnsitz eines Domänenpächters. Das zweite Bild zeigt die Eingangstür in das Amtshaus mit den Initialen "GR" (George Rex) der Kurfürsten von Hannover und Könige von Großbritannien. Auf dem dritten Bild ist ein Teil des mächtigen Burggrabens zu sehen, der den Amtshof teilweise umschließt. Das, was von dem ursprünglichen Grafenschloß übrig geblieben war, wurde 1965 abgerissen. Bis 1932 war im Schloß die Kreisverwaltung untergebracht. Während der NS-Zeit diente es als Arbeitsdienstlager. An dessen Stelle befindet sich heute eine Schule in der typischen "Grauen Architektur" der 1960er Jahre. Erhalten blieb nur das große Wappen des Schlosses, das in das Schulgebäude mit eingemauert wurde. Dieses zeigt das vierte Bild.
Auf dem nächsten Foto ist das Ortszentrum mit dem Rathaus aus dem Jahre 1885 zu sehen, darunter eine der zahlreichen Gassen mit erhaltener und restaurierter historischer Bausubstanz. Es folgt noch ein Bild mit einer typischen Altstadt-Impression. Das letzte Bild zeigt die 1828 erbaute klassizistische Kirche.
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