Sonntag, 5. April 2009

Stiftskirche Bücken













Das Kollegialstift Bücken (Grafschaft Hoya, Niedersachsen) wurde im Jahre 882 vom Bremer Erzbischof Rimbert gegründet. Die erste Stiftskirche war noch aus Holz. Im 10. Jahrhundert soll Bücken den Bremer Erzbischöfen als Zufluchtsort vor den einfallenden Wikingern gedient haben. Der Bau der heutigen Kirche begann in der Mitte des 11. Jahrhunderts und zog sich bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts hin. Das reiche Stift verfügte über sehr umfangreichen Grundbesitz, zu dem über 100 Dörfer gehörten, die zu Abgaben verpflichtet waren. Die sieben Stiftsherren residierten auf den sieben Meierhöfen, die rings um Bücken lagen. Der Probst, der stets dem Adel angehörte, wurde aus dem Bremer Domkapitel gewählt. Schirmherren über das Stift und Vögte von Bücken waren die Grafen von Hoya. Während der Reformation verlor das Stift seinen Grundbesitz und wurde im Westfälischen Frieden schließlich aufgelöst. Heute ist die Stiftskirche evangelisch-lutherisch. Die Ortschaft Bücken blieb bis heute ein kleiner, unbedeutender Flecken. Umso erstaunlicher und überraschender ist die beeindruckende Stiftskirche, die man in einem so kleinen norddeutschen Ort mit nur rund 2200 Einwohnern nicht erwartet.










Die Stiftskirche Bücken ist eine romanische, kreuzförmige dreischiffige Pfeilerbasilika, deren Querhausarme nicht über die Flucht der Seitenschiffe hinaustreten. Die wertvollsten, noch heute erhaltenen Stücke in der Kirche sind das Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert und der spätgotische Hochaltar aus dem Jahre 1510. Die lebensgroßen Bischofsfiguren des Altars stellen die Bremer Erzbischöfe Ansgar und Adelag dar. Nach der Reformation verfiel die Kirche allmählich bis zur Einsturzgefahr und wurde 1863-68 grundlegend restauriert. Dabei wurden auch die Wandmalereien angebracht.















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