Donnerstag, 21. Juni 2012

Transall C-160












Dieser Eintrag ist eine Ergänzung zum Eintrag vom November 2011 "Fliegerhorst Diepholz".

Die Bundeswehr beschaffte das zweimotorige Transportflugzeug "Transall C-160" ab 1968. Es löste die alte "Noratlas" ab. In Diepholz waren zwar keine Transall stationiert, aber sie gehörten bald zum gewohnten Bild und prägten das Geschehen auf dem Fliegerhorst. Flugübungen der Transall in Diepholz waren bis vor wenigen Jahren fast alltäglich. In den 1970er Jahren fanden regelmäßig Großübungen eines Fallschirmjägerbataillons statt, bei denen die Soldaten mit Transall-Maschinen bei Tag und bei Nacht vom Fliegerhorst über das Aschener Moor geflogen wurden und dort absprangen. Auffallend und weit zu hören war oft das laute Aufbrummen der Motore bei der Landung unmittelbar nach dem Aufsetzen, was auf die Schubumkehr zwecks Bremsung zurückzuführen war. Diese Schubumkehr wurde durch Drehung der Stellung der Propellerblätter erreicht. Dadurch benötigte die Maschine nur eine Landestrecke von 580 m.   

Die Transall C-160 verfügt über zwei Rolls-Royce-Tyne-Mk.22- Propellerturbinen mit jeweils 5738 PS. Das Flugzeug ist 32,40 m lang. Es kann eine Zuladung von 16.000 kg Fracht oder 93 Passagiere aufnehmen. Dennoch beträgt die Startstrecke nur 650 m, das ist nur etwa die Hälfte der Länge der Startbahn des Diepholzer Fliegerhorst. Die Transall erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 513 km/h und eine Dienstgipfelhöhe von 8230 m. Sowohl das Cockpit als auch der Fracht-/Passagierraum sind  Druckkabinen ähnlich wie in der Zivilluftfahrt. Bis 8000 m Flughöhe wird ein Luftdruck gehalten, der einer Höhe von 3500 m entspricht. Die Flugreichweite der Transall beträgt 1850 km.










Konzipiert war die Transall für den Einsatz innerhalb eines Kriegsschauplatzes (taktischer Lufttransport) unter den klimatischen Bedingungen Mitteleuropas. Sie war damit ein typisches Kriegsgerät des Ost-West-Konfliktes ("Kalter Krieg"). Die heutige Luftwaffe fordert jedoch Transportmaschinen für den weltweiten strategischen Einsatz. Außerdem war die Lebensdauer der Transall nur bis etwa zum Jahr 2000 ausgelegt. Die vollständige Ausmusterung der Transall und ihre Ersetzung durch moderne Airbus-Maschinen ist bis zum Jahre 2020 vorgesehen. Erste Transall-Maschinen wurden bereits ausgemustert. 

Eine der ausgemusterten Maschinen kann hier in der Region dauerhaft von der Öffentlichkeit besichtigt werden, aber erstaunlicherweise nicht auf dem Fliegerhorst Diepholz (bzw. seinem zivilen Teil), der rund 40 Jahre lang von Transall-Maschinen angeflogen wurde, sondern auf dem Sportflugplatz Damme! Es ist kaum zu glauben. Die Fotos habe ich auf dem Sportflugplatz Damme gemacht.   










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