Sonntag, 29. Juni 2014

Schloss Landestrost, Neustadt a.Rbg.


























Neustadt am Rübenberge wird 1215 erstmals erwähnt und gehörte ursprünglich zur Grafschaft Wölpe, deren Grafen in der Burg Neustadt residierten. Nach dem Aussterben der Grafen von Wölpe gelangte im Jahre 1302 die Burg durch Kauf an Herzog Otto den Strengen von Lüneburg und somit an die Welfen. Von 1459 bis 1584 war die Neustädter Burg (Schloß) die Residenz der Herzöge Erich I. und Erich II. von Calenberg. 1573 ließ Erich II. die Burg als repräsentatives Schloß im Stil der Weserrenaisssance neu errichten. Es erhielt den Namen "Schloß Landestrost". Gleichzeitig ließ er Schloß und Stadt zur Festung mit Wällen, Mauern, Kasematten und Bastionen ausbauen. Nach 1584 war das Schloß nur noch Sitz des Calenbergischen bzw. Hannoverschen Amtes Neustadt und zugleich von 1632 bis 1854 Sitz der Festungs-Garnison (ab 1636 war Hannover die Residenz des Herzogtums Calenberg). Im Siebenjährigen Krieg wurde die Festung Neustadt im Jahre 1757 zum letzten Mal in den Verteidigungszustand versetzt, doch zu Kampfhandlungen kam es dort nicht mehr. Da der gesamte Ort Neustadt Festung und Residenzort war, hatte er faktisch keine vollständigen Stadtrechte. Erst 1825 erklärte die königlich-hannoversche Regierung Neustadt zu einer Stadt mit allen damals üblichen Stadtrechten. Die Entfestung Neustadts erfolgte erst in preußischer Zeit im frühen 20. Jahrhundert. Heute gehört Neustadt zum Landkreis Hannover und hat rund 43.000 Einwohner (einschließlich der zahlreichen eingemeindeten Orte). 

Die ersten beiden Bilder zeigen das Schloß Landestrost vom Fluß "Leine" aus gesehen. Das dritte Bild zeigt den Leineübergang, der heute noch eine alte Steinbogenbrücke ist. Dieser Leineübergang war immer von großer strategischer Wichtigkeit, vermutlich war er auch einer der Gründe für den Festungsbau, und hier wurde früher auch Zoll erhoben. Das vierte Bild entstand im Hof des Schlosses. Am linken Bildrand sieht man den für die Renaissance typischen Treppenturm. Das fünfte Foto habe ich im Innern des Treppenturmes gemacht. 

Das erste Foto unterhalb dieses Textblocks zeigt das am Schloß angebrachte Wappen des Herzogs von Calenberg, darunter zwei Bilder mit dem Eingang zur Sektkellerei. Es folgen vier Bilder mit Resten der alten Festungsanlage und verschlossenen Eingängen zu den Kasematten (Bunker). Die Kasematten werden heute als Sektkellerei genutzt. Die Firma gibt es schon seit 1792. Hier werden französische Weine zu Sekt vergoren.  Dieses zeigen das achte und neunte Bild. Die Kellerei in den Kasematten ist normalerweise nur einmal im Monat im Rahmen von Führungen zugänglich. Ich konnte sie nur durch einen glücklichen Zufall fotografieren.  















































Es folgen nun noch fünf Bilder von der Neustädter Innenstadt.  



































1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die schönen Fotos aus Neustadt! Es immer wieder interessant Altbekanntes aus einem neuen Blickwinkel zu entdecken. Es macht Spaß deinem Block zu folgen!
Weiterhin viel Glück
Frau. K. aus S.

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